Der Allesverkäufer: Jeff Bezos und das Imperium von Amazon

Um es gleich zu sagen: ich kaufe ganz bewusst nicht über Amazon ein und dennoch habe ich vor der unternehmerischen Leistung von Jeff Bezos den höchsten Respekt. Das ist auch der Grund warum „Der Allesverkäufer: Jeff Bezos und das Imperium von Amazon“ schon länger auf meinem Tolino mit Lesebefehl liegt.

Brad Stone hat diese unternehmerische Leistung authentisch auf knapp 400 Seiten zusammengepackt. Dafür hat Stone Interviews mit ehemaligen Weggefährten von Bezos – den Jeff Bots (diejenigen die Bezos Ideen umsetzen dürfen) und dem medienscheuen Bezos z.T. selbst geführt.

 

„Deine Marge ist meine Chance!“ Jeff Bezos

Warum mich das Buch von der ersten bis zur letzten Seite beeindruckt hat: Brad Stone beleuchtet extrem spannend und anschaulich, wie der junge Bezos der eine glänzende berufliche Zukunft  an der Wall Street begonnen hatte ins volle Risiko gegangen ist, um seine unternehmerische Mission zu verfolgen, mit einem Online Marktplatz – der zu Beginn noch relentless.com hieß – zu einem globalen Shop für jeden und alles zu werden. Dabei stand für Bezos von Anbeginn einer im Focus: der Kunde – für den er bereit ist alles zu tun!

„Wenn man wettbewerbsorientiert agiert, muss man darauf warten, dass ein Wettbewerber etwas tut. Wer stattdessen kundenorientiert ist, kann sich als Pionier beweisen.“ Jeff Bezos

Stone beschreibt in vielen Episoden, wie Bezos geradezu davon besessen ist – und es in seinem Unternehmen von jedem (von den Führungskräften bis zu Aushilfskräften an den Packstationen) verlangt, dem Kunden den größtmöglichen Nutzen zu bieten.

Eine weitere Charaktereigenschaft von Bezos: sich selber und das gesamte Team immer wieder dazu anzutreiben, in neue Geschäftsfelder vorzudringen und dabei Grenzen im Kopf zu sprengen. So wurde die Idee vom digitalen Lesen über den Kindle geboren – die Amazon WebServices gestartet und mit Blue Origin ein eigenes Raumfahrtunternehmen aufgebaut.

Mit seiner konsequenten Wachstumsstrategie auf Kosten von Gewinnen treibt er auf der anderen Seite seine Aktionäre und die Wall Street in den Wahnsinn! Bezos ist aber jederzeit bereit dieses steinigen Weg zu gehen und das ist schlicht: beeindruckend.

Der Erfolg von Amazon basiert auf drei Säulen, an denen wir seit 18 Jahren festhalten. Sie sind der Grund für unseren Erfolg: Customer First, Erfindungsreichtum und Geduld. Jeff Bezos

Brad Stone ist aber nicht Amazongläubig sondern zeigt genauso schonungslos auf, mit welchen z.T. derben Methoden Bezos bei der Erreichung seiner Ziele vorgeht. Von Steuerexperten, die jedes Steuerschlupfloch auf der Welt suchen und finden, bis an den Rand der Erpressung ggü. Verlagen die zu nahezu Nullmargen ihre Publikationen für den Kindle liefern müssen, um mit Amazon weiter im Geschäft zu bleiben. Bezos spielt die gesamte Klaviatur der Macht voll und ganz aus. Ein faires „Miteinander“ ist ihm fremd – entweder Amazon oder keiner!

Fazit:

Der Lesebefehl auf meinem Tolino hat sich voll bestätigt – „Der Allesverkäufer“ ist ein hochspannendes und packendes Buch, dass ich hiermit sehr gerne weiterempfehle!

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