LinkedIn-Algorithmus verstehen: 4 Tipps, wie lokale Unternehmen endlich sichtbar werden

Du postest regelmäßig, aber dein Content läuft ins Leere? Keine Reaktionen, kaum Reichweite, null Sichtbarkeit? Diese Frage höre ich nach Vorträgen oder Kundenterminen immer wieder: „Woran liegt es, dass mein LinkedIn-Beitrag fast keine Reaktionen bekommt?“

Die gute Nachricht: Meist steckt kein Hexenwerk dahinter – sondern schlicht das fehlende Wissen darüber, wie der LinkedIn-Algorithmus funktioniert.

Und der tut eigentlich nur eines: Er versucht, eine gute Nutzererfahrung zu liefern. Spam wird aussortiert, echter Austausch belohnt – und irrelevante Inhalte verschwinden schnell wieder aus dem Feed.

Ein Kommentar zählt mehr als ein Like. Ein externer Link wird kritischer bewertet als ein gut geschriebener Beitrag direkt auf der Plattform. Und nach ein, zwei Tagen? Ist der Post meist durch. Ganz menschlich eigentlich.

Deshalb mein Rat: Keine Tricks – sondern gesunder Menschenverstand. Frag dich bei jedem Beitrag:
Würde ich das selbst lesen? Würde ich reagieren? Oder ist es nur die nächste Floskel, die keiner mehr braucht?

In diesem Beitrag zeige ich dir in 4 klaren Schritten, wie du genau das erreichst.

Auf geht´s!

Phase 1: Inhaltssichtung (Qualitäts- & Spam-Check)

KI-Inhaltsprüfung: LinkedIns Algorithmus scannt jeden neuen Post und filtert Spam oder unpassende Inhalte. Dabei erkennt die KI z. B. übermäßige Hashtag-Nutzung (mehr als 5 pro Beitrag gelten als zu viel), offensichtliches Clickbait sowie KI-generierte oder kopierte Inhalte.¹
Account-Reputation: Auch dein Nutzerkonto fließt in die Bewertung ein. Wer z. B. zu häufig postet (mehr als ~3× pro Tag) oder sehr viele Kontaktanfragen verschickt, sammelt Negativpunkte – die Reichweite solcher Accounts ist dann geringer.²
Link-Check: Enthält dein Beitrag einen externen Link im oberen Textbereich (innerhalb der ersten ~300 Zeichen), wird seine Sichtbarkeit stark reduziert. Solche Posts erzielen schätzungsweise bis zu ~40 % weniger Reichweite, da LinkedIn seine Nutzer lieber auf der eigenen Plattform hält.²
Einstufung: Abschließend klassifiziert LinkedIn deinen Inhalt als hochwertig, minderwertig oder Spam. Nur hochwertige Posts bestehen Phase 1 vollständig und werden normal weiterverbreitet.¹

✅ 3 Tipps zur Umsetzung:

  1. Verwende maximal 3–5 relevante Hashtags – je nischiger, desto besser.
  2. Vermeide externe Links im ersten Textabschnitt – besser: Link in den Kommentar oder ans Ende.
  3. Poste nicht häufiger als 1–2 Mal pro Tag – besser 2-3 Mal pro Woche und baue organisch dein Netzwerk aus, statt wahllos Kontakte zu sammeln.

Phase 2: Engagement-Test („Goldene Stunde“)

Begrenzte Anfangsreichweite: Nach dem Qualitätsscheck wird der Post zunächst nur einem kleinen Teil deines Netzwerks gezeigt (z. B. rund 250 deiner Follower/Kontakte), um die Resonanz zu testen.²
Schnelle Reaktionen: Die ersten 60 Minuten gelten als „goldene Stunde“ – in dieser Zeit sollte der Beitrag mindestens ca. 3–7 % der erreichten Nutzer zu einer Interaktion bewegen (Likes, Kommentare etc.), um als wertvoll zu gelten.³
Entscheidung nach 1 Stunde: Wird die ungefähre 3–7 % Interaktionsrate im ersten Kreis nicht erreicht, stuft der Algorithmus den Post als unterdurchschnittlich ein. Die Reichweite bleibt dann begrenzt.³ Erreicht der Post jedoch genügend frühzeitige Reaktionen (und damit eine Engagement-Quote im erwarteten Bereich), wird er weiteren Nutzern ausgespielt – nun vermehrt auch Kontakten 2. und 3. Grades außerhalb deines direkten Netzwerks.⁴

✅ 3 Tipps zur Umsetzung:

  1. Poste idealerweise morgens zwischen 7:30–9:00 Uhr oder nachmittags ab 17 Uhr – dann ist dein Netzwerk aktiv.
  2. Nutze starke Einstiege in den ersten 2 Zeilen (z. B. Fragen, provozierende Aussagen oder Aha-Momente).
  3. Bitte aktiv um Kommentare statt Likes – z. B. durch gezielte Fragen oder Mini-Umfragen im Text.

Phase 3: Ranking & Personalisierung

In dieser Phase entscheidet der Algorithmus anhand mehrerer Ranking-Faktoren, wie stark und wem der Beitrag in der LinkedIn-Community angezeigt wird. Die wichtigsten Faktoren sind dabei:

Autorität des Autors (25 %) – Als Creator mit hoher Reputation und fokussierter Expertise erhältst du einen Bonus.²
Beziehung zum Betrachter (20 %) – Inhalte von Personen, mit denen du eng vernetzt bist oder oft interagiert hast, werden bevorzugt.¹
Inhaltstyp und Relevanz (15 %) – Format und Thema des Posts spielen eine Rolle. LinkedIn bevorzugt native Inhalte auf der Plattform.⁴
Interaktionsgeschwindigkeit (15 %) – Die Dynamik der Reaktionen beeinflusst das Ranking. Viele Interaktionen in kurzer Zeit signalisieren beliebten Content.
Personalisierung (25 %) – LinkedIn personalisiert den Feed für jeden Nutzer individuell anhand von Verhalten und Interessen. Darauf hast du leider extrem wenig Einfluss.

✅ 3 Tipps zur Umsetzung:

  1. Wechsle regelmäßig das Format – z. B. Karussells, Text-Posts, Videos, Umfragen – das hält deinen Feed spannend.
  2. Fokussiere dich thematisch – poste regelmäßig zu einem Kerngebiet, z. B. deiner Dienstleistung in deiner Region.
  3. Kommentiere Beiträge deiner Zielgruppe – das erhöht die Chance, dass deine Inhalte bei diesen Personen ausgespielt werden.

Phase 4: Laufende Bewertung & Sichtbarkeitsabfall

Nachlassende Reichweite: Jeder Beitrag unterliegt einem zeitabhängigen Abfall der Sichtbarkeit. Etwa 48 Stunden nach dem Posten beginnt die Reichweite deutlich zu sinken – statistisch um rund 50 %.⁴
Negative Signale: Reaktionen wie „Beitrag verbergen“ oder Spam-Meldungen senken die Sichtbarkeit zusätzlich.⁴
Verlängerung durch Engagement: Nur Posts, die anhaltend Reaktionen erzielen – etwa weil sie Diskussionen anregen oder geteilt werden – können länger sichtbar bleiben.

✅ 3 Tipps zur Umsetzung:

  1. Teile den Beitrag nach 24 Stunden nochmals im Kommentar oder in Gruppen, um frischen Traffic zu erzeugen.
  2. Reagiere schnell auf Kommentare – das verlängert die Sichtbarkeit und fördert den Dialog.
  3. Nutze Diskussionsthemen mit Reibungspotenzial, die konstruktive Meinungen anregen.

Wenn lokale Unternehmen diese vier Phasen kennen und gezielt nutzen, steht einer deutlich größeren Reichweite auf LinkedIn nichts mehr im Weg 😉 Und wenn doch noch Fragen offen sind – melde dich gern direkt bei mir 0049 721 3719 517 oder schreib mir auf LinkedIn,

Enjoy // Patrick

Quellen zum Text:

  1. LinkedIn Engineering Blog – https://engineering.linkedin.com
  2. Richard van der Blom, LinkedIn Algorithm Report – https://www.richardvanderblom.com
  3. Justin Welsh – https://justinwelsh.me
  4. Hootsuite Blog – https://blog.hootsuite.com/linkedin-algorithm

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