Was der Google Leak über die lokale Suche verrät – die 5 wichtigsten Tipps und Tricks, die du sofort für dein Unternehmen umsetzen kannst.

Du hast sicher schon von dem großen Google-Leak Anfang 2024 gehört. Dabei wurden am 13.03.2024 auf der Code-Sharing-Plattform für Entwickler GitHub mehr als 2.500 Dokumente veröffentlicht, die offenbar aus internen Datenbanken von Google stammen. Diese Dokumente geben zum Teil tiefe Einblicke in die Suchalgorithmen von Google, deren Rankingfaktoren und Algorithmus-Updates. Ich habe die Sommerferien genutzt, um mir die Dokumente selbst anzuschauen und die 5 wichtigsten Faktoren zusammengetragen, die Einfluss auf die lokale Suche haben könnten.

#1 Links – immer noch der Schmierstoff der lokalen Suche

Im Gegensatz zu dem, was Google uns lange Zeit erzählt hat, sind Backlinks immer noch eines der wichtigen Ranking-Signale. Aber es kommt auf die richtige Art von Links an. Aus den durchgesickerten Dokumenten geht hervor, dass Google Links von etablierten Websites mit hoher Domain-Autorität bevorzugt, die keine Spam-Ankertexte verwenden (billigster-und-qualitativ-bester-dachdecker-in-karlsruhe) und von beliebten Websites mit hohem Traffic stammen.

Tipps:

– Google wertet neben dem eigentlichen Link auch den Linktext aus – das wissen wir schon. Aber neu ist, dass Google auch den Text vor und nach dem Link speichert und auswertet. Je besser das Umfeld zum Linktext passt, desto höher wird der Link gewichtet. Achte darauf, wenn du dir Links von Partnern wie z.B. Lieferanten geben lässt, dass genau dieses Textumfeld zu deinem Link auch thematisch zu dir und deiner Branche passt!

– Google bewertet die inhaltliche Nähe zwischen Linkquelle und Linkziel. Das bedeutet, dass der Link aus einem Online-Handwerkermagazin für einen Dachdecker deutlich wertvoller ist, als der Link vom Sportverein, der die Trikots von dir gesponsert bekommen hat.

– Ein Link weiter oben auf einer Seite in „Fettschrift“ und „größerer Schrift“ wirkt besser als der unauffällige Link im Footer.

– Google scheint eine Liste relevanter Domains zu verwenden (sogenannte Seed Domains), die wir leider nicht kennen. Je näher die linkgebende Seite an einer dieser Seeddomains liegt, desto wertvoller ist der Link für dich. Seedquellen sind wahrscheinlich Seiten wie Wikipedia, Spiegel, Focus, Tageszeitungen, Branchenportale wie z.B. auskunft.de, Themenportale, etc.

#2 Expertenstatus – Deine Rolle als lokale Autorität ist wichtig für das Ranking

Google verfügt über zahlreiche Möglichkeiten, Entitäten zu identifizieren, zu sortieren, zu bewerten und für das Ranking zu verwenden. Zu den Entitäten gehören Marken (Markennamen, deren offiziellen Websites, zugehörige soziale Konten usw.), aber eben auch lokale Größen und lokale Meinungsführer. Wie die Clickstream-Studie von Spark Toro und Datos gezeigt hat, ist Google unerbittlich darin, nur die großen und mächtigen Marken, die das Internet dominieren, zu bewerten und den Traffic auf sie zu lenken. Gleiches gilt für lokale Größen und Entitäten!

Tipps:

– Google verfolgt die Aktivitäten von Autoren im gesamten Web und kann feststellen, ob dieselbe Person Inhalte auf verschiedenen Websites verfasst hat. Diese Nachverfolgung ist Teil des E-A-T-Konzepts (Expertise, Authority, Trust), das für das Vertrauen der Nutzer und letztlich für das Ranking entscheidend ist. Achte darauf, dass du als Autor klar identifizierbar bist und deine Expertise deutlich wird.

– Jeder Blogbeitrag den du z.B. verfasst sollte eine ausführliche Autorenbiografie enthalten, die auf verifizierte Social-Media-Profile oder andere relevante Biografien verlinkt. Dies erhöht das Vertrauen in deine Inhalte.

– Ich kann allen Unternehmen, die eine lokale Größe werden wollen, nur raten: „Beginn in deiner Branche mit Ratgebern, Blogs und Contentpartnerschaften dafür zu sorgen, dass DU DER LOKALE HELD zu deinem Thema wirst – und zwar jetzt!“.

#3 Nutzersignale – und sie werden doch ausgewertet

Die geleakten Dokumente bestätigen: Google verwendet Nutzersignale zur Bewertung von Webseiten. Das sogenannte „NavBoost“-System bewertet Seiten anhand von Nutzerinteraktionen wie Klicks und Verweildauer auf einer Seite. Die Relevanz der Nutzersignale wird noch deutlicher, wenn man bedenkt, dass das Nutzerverhalten für eine Seite 13 Monate lang gespeichert wird! Die Signale werden pro Land und getrennt nach Mobile und Desktop ausgewertet. Websites, die eine positive und interaktive Nutzererfahrung bieten, werden im Ranking bevorzugt.

Tipps:

– Google bewertet auch den gesamten Suchprozess bis der Nutzer auf deiner Seite landet. Alle Sucheingaben inkl. Keywords und Standortdaten werden protokolliert – landet ein Nutzer auf deiner Seite und bleibt dort, weil das Keyword + Standort Keywordset passt, wird das positiv bewertet!

– Um Google zu zeigen, dass dein Content nützlich ist, ist eine überzeugende Einleitung, die den Nutzer davon abhält, innerhalb weniger Sekunden zu den Suchergebnisseiten (SERPs) zurückzukehren, unerlässlich. Starke Handlungsaufforderungen, ein visuell ansprechendes Design und ein hohes Maß an Interaktivität tragen ebenso dazu bei wie Zwischenüberschriften, die Antworten auf häufig gestellte Nutzerfragen einleiten.

– Es bedeutet auch, attraktive Meta-Beschreibungen und einen spannenden Titel für deine Seite zu erstellen, um die Klickrate in den SERPs zu erhöhen. Dadurch wird auch die Absprungrate reduziert und die Verweildauer erhöht, so dass Google erkennt, dass der Inhalt relevant und wertvoll ist.

– Spannend fand ich auch den Hinweis, dass es sog. „good Clicks“ gibt: Bei den „guten Klicks“ registriert Google nicht nur, dass eine Seite angeklickt wurde, sondern auch, wann der letzte qualitativ hochwertige Klick stattgefunden hat. Google nutzt diese Daten anscheinend, um festzustellen, ob ein Thema für die Zielgruppe noch relevant ist und zum aktuellen Zeitpunkt noch Interesse weckt.

#4 Und sie tun es doch: Google wertet Daten des Chrome-Browsers aus

Die Leaks zeigen eindeutig, dass die vom Chrome-Browser gesammelten Daten eine Rolle beim Ranking der Suchergebnisse spielen. Obwohl Google in der Vergangenheit mehrfach beteuert hat, die Chrome-Daten nicht für das Ranking zu verwenden, ist nun klar, dass Google die Daten doch verwendet, um seine Algorithmen zu verfeinern und zu verbessern. Die Nutzerdaten die Google über Chrome einsammelt kannst du nicht direkt beeinflussen. Aber: du kannst alles Tipps und Tricks die dazu führen, dass die Verweildauer eines Nutzers auf deiner steigt nutzen. Mir war an dieser Stelle nur wichtig dir aufzuzeigen, das Chrome für Google eines der mächtigsten Werkzeuge ist. Ergo: überprüfe deine Seite auch regelmäßig im Chrome Browser um Fehler, schlechte Darstellungen oder fehlende Inhalte zu vermeiden!

#5 Frischer Content ist ein weiterer Schlüssel zum Erfolg!

Eine weitere wichtige Erkenntnis aus dem Google Leaks ist, dass Inhalte, die nicht regelmäßig aktualisiert werden, bei Google die niedrigste Speicherpriorität haben und bei neuen Suchanfragen wahrscheinlich nicht in den Suchergebnissen erscheinen.

Tipps:

Die Anreicherung mit frischen Informationen und einzigartigen Meinungen sowie das Hinzufügen neuer Bilder und Videos ist das A und O. Füge deiner Webseite so oft wie möglich neue Inhalte hinzu, überarbeite und veröffentliche aber auch alte Inhalte erneut. Sorge für eine aktive Site!

Das Leck hat auch gezeigt, dass Google eine Aufzeichnung aller Versionen einer Webseite führt und damit praktisch ein internes „Webarchiv“ anlegt. Allerdings werden nur die letzten 20 Versionen einer Seite verwendet. Wenn man also eine Seite aktualisiert und crawlen lässt, ist es möglich, ältere Versionen auszulesen.

Es hat sich auch gezeigt, dass alle Seiten einer Website, die thematisch irrelevant sind, entfernt oder blockiert werden sollten. Ebenso wie Seiten mit schlechter Performance. Versuche Seiten mit niedrigen Benutzermetriken, die keine Backlinks angezogen haben, zu entfernen.

Fazit – Google Leaks und der Einfluss auf die lokale Suche

Der Google-Leak bestätigt viele unserer bisherigen Vermutungen zur lokalen Suche. Einige der aufgedeckten Praktiken, wie die Bedeutung von Backlinks, Nutzersignalen und die Bedeutung des Chrome Browsers waren uns bereits bekannt, doch nun haben wir handfeste Beweise dafür. Einige Konkretisierungen wie z.B. die Handhabe zu Backlinks geben uns die Möglichkeit, unsere Maßnahmen jetzt noch gezielter einzusetzen und unsere lokale Sichtbarkeit weiter zu stärken.

Viel Spaß beim Vermehren der Gedanken wünscht,
Patrick

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2 Kommentare zu „Was der Google Leak über die lokale Suche verrät – die 5 wichtigsten Tipps und Tricks, die du sofort für dein Unternehmen umsetzen kannst.“

  1. Hi Stefan – da sind die Dokument nicht eindeutig. Es gibt hinweise auf Maps die sind auch als solche gekennzeichnet, es lässt sich aber nichts ableiten, was das Ranking betreffen würde. Sorry – dennoch danke für Deine Frage – BG sendet Patrick von Köln nach München

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  2. Patrick – cooler Bericht … gibt es denn auch Aussagen zu Google Maps oder der Google Firmen Page? Sagen die Dokumente die du da gefunden hast auch etwas dazu?
    Danke und Grüße aus dem sonnigen München

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